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Die Freiwillige Feuerwehr Lesse wird nach der Gründung in einem Wirtschaftsgebäude der ehemaligen Schule an der Nienstedter Straße untergebracht. Die feuerwehrtechnische Ausrüstung erfährt in den folgenden Jahren eine stetig fortschreitende Entwicklung. Neben der ersten pferdegezogenen Handdruckspritze, welche von einem Spritzenfabrikanten aus Uelzen geliefert und vom Bahnhof in Vechelde abgeholt werden musste, fand neben einer Leichenkarre ab 1922 eine damals legendäre pferdebespannte Motorspritze ihren Platz in dem kleinen Gebäude. Ende der 1950er-Jahre wird der Ortsfeuerwehr eine Tragkraftspritze mit einer vollwertigen Ausstattung zur Verfügung gestellt. Rund zwei Jahre später kann die provisorische Handkarre der TS 8 durch einen Tragkraftspritzenanhänger ersetzt werden. Im Alarmfall konnte der Anhänger von einem Traktor oder von Kameraden zur Einsatzstelle gezogen werden, wobei nach Aussagen der Zeitzeugen häufiger die Kameraden gezogen haben. Das Wirtschaftsgebäude wurde in den vielen Jahren immer wieder in Eigenarbeit auf die jeweiligen Bedürfnisse und Anforderungen angepasst.

Anfang der 1970er-Jahre wird die geplante Indienststellung eines ersten selbstfahrenden Löschfahrzeuges laut. Aufgrund des mittlerweile maroden baulichen Zustands, steigenden Sicherheitsanforderungen und der Tatsache, dass durch die Indienst-stellung des neuen Tanklöschfahrzeugs 8-LS die Kapazitätsgrenzen des Gerätehauses überschritten werden, hat man sich für einen Neubau entschieden. Das neue zukünftige Gerätehaus wird auf dem Grundstück neben der Volksbank, im ehemaligen Schulgarten, als Flachdachbau errichtet und im Jahre 1972 von der Stadt Salzgitter an die Ortsfeuerwehr Lesse übergeben. Das leerstehende alte Gerätehaus wird in Eigenleistung von den Kameraden abgerissen.

In den darauffolgenden Jahren werden diverse bauliche Änderungen an dem Gerätehaus vorgenommen. Neben der Erweiterung des kahlen Flachdaches zu einem ziegelgedeckten Satteldach, werden in den 1980er-Jahren Umbauten durch-geführt, um die größeren neuen Fahrzeuge weiterhin in diesem Haus unterstellen zu können. Im Zuge der Indienststellung des letzten Löschgruppenfahrzeuges muss der Hallenboden um einige Zentimeter vertieft werden, damit das Fahrzeug von der Höhe ins Gerätehaus passt. Im Rahmen der letzten größeren Veränderung wurden die beiden schweren Flügeltore durch ein platzsparendes Falttor mit integrierten Fenstern und einer zusätzlichen Eingangstür ersetzt und der Hof vor dem Gerätehaus komplett gepflastert.

Durch wachsende Anforderungen, die heute an ein Gerätehaus gestellt werden, steht das Gerätehaus in Lesse seit ein paar Jahren unter besonderer Beobachtung. Die bisherigen Einsatzfahrzeuge passten durch stetige bauliche Veränderungen zwar in das Gerätehaus, allerdings werden Sicherheitsabstände zu allen Seiten stark unterschritten. Das Ein- und Aussteigen ist für die Maschinisten nur mit halb geöffneter Fahrzeugtür möglich, durch die tragenden Stahlpfosten zwischen den Fahrzeugen besteht Quetsch- und Stolpergefahr. Die fehlende Abgasabsaugung und externe Druckluftversorgung für die Bremsanlagen der beiden Fahrzeuge trugen zur schnellen Ausbreitung der giftigen Abgase im Gerätehaus bei, wenn die Fahrzeuge vor dem Rausfahren im Stand mit Halbgas betrieben werden, damit die Druckluftbehälter gefüllt und die Feststellbremse gelöst werden kann. Außerdem ist der Umkleideraum für die Einsatzkräfte zu klein, sodass nicht alle Kameraden ihre schmutzige Einsatzkleidung im Gerätehaus lagern können.

Im Zuge des neuen Fahrzeugkonzeptes der Feuerwehr Salzgitter erhielt die Ortsfeuerwehr im September 2014 als Nachfolge für das bisherige Löschgruppenfahrzeug 16 ein Mittleres Löschfahrzeug zugeteilt. Dieses Allradfahrzeug ist von der Normung her kleiner, aber von der Konstruktion einige Zentimeter höher, wodurch es nicht mehr in das Gerätehaus passt. Nach der intensiven Suche nach Lösungen befinden sich beide Fahrzeuge bei einem nahegelegenden Landwirt in der Scheune.

Nach der Klärung umfangreicher bürokratischer Angelegenheiten, hat der Rat der Stadt Salzgitter dem Neubau des Lesser Gerätehauses auf dem alten Grundstück zugestimmt. Außerdem wurde der Pachtvertrag der verpachteten Fläche hinter dem alten Gerätehaus gekündigt und steht für den geplanten Neubau zur Verfügung. Die Abrissarbeiten haben im Juni 2015 begonnen und werden unter dem entsprechenden Menüpunkt dokumentiert.

Das neu Gerätehaus wurde in 2019 fertiggestellt und im Rahmen einer Feierlichkeit am 04.05.2019 an die Ortsfeuerwehr Lesse übergeben.

Dokumentation über den Bau des neuen Gerätehauses

Dokumentation der Abrissarbeiten

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